Schupfnudeln sind ein echter Klassiker der österreichischen Küche. Man kennt sie entweder pikant in Salbeibutter, mit Sauerkraut und Speck, oder süß mit Mohn oder Zucker und Zimt. Auch Apfelmus harmonisiert hervorragend zu den Schupfnudeln. Die relativ geschmacksneutralen Nudeln, nehmen das Aroma der anderen Zutaten sehr gut auf und sind deswegen sehr wandlungsfähig. Sie können außerdem Beilage sowie auch Hauptbestandteil eines Gerichtes sein.
Bei diesem frühlingshaften Rezept hab ich meine Liebe zu Schupfnudeln und Bärlauch freien Lauf gelassen. Der frische, intensive Bärlauch, harmoniert wunderbar mit dem eher neutralen, erdenden Blumenkohl und die flaumigen, aber doch festen Schupfnudeln liefern das gewisse Extra beim Kauen. So schmeckt Frühling!
Schupfnudeln – super einfach zum Selbermachen
Glutenfreie Schupfnudeln selber herstellen, ist natürlich mit einem gewissen Aufwand verbunden. Deswegen rate ich euch: Macht einfach ein paar mehr davon und friert den Rest einfach ein. An stressigen Tagen werdet ihr mir dankbar sein!
Pro Tipp: Hast du bereits fertig gekochte Kartoffeln vom Vortag? Win Win! Du sparst dir somit mindestens 30 Minuten!
Hilfreiche Tipps für glutenfreie Schupfnudeln
- Die Mehlmenge variiert, je nach Kartoffelsorte bzw auch Alter der Kartoffel. Faustregel: Je älter die Kartoffel, desto weniger Feuchtigkeit, desto weniger Mehl. Tastet euch langsam heran und nehmt zu Beginn etwas weniger Mehl als aufgeschrieben und gebt bei Bedarf mehr Mehl dazu. Der Teig soll weich sein und sich gut verarbeiten lassen.
- Kartoffeln mit Schale kochen – so nehmen sie während des Kochens weniger Wasser auf. Außerdem gut ausdampfen lassen, denn warme Kartoffeln saugen mehr Mehl auf als kalte Kartoffeln.
- Wer keine Kartoffelpresse hat, kann die Kartoffeln auch zerstampfen oder fein reiben. Aber auf keinen Fall mit einem Pürierstab oder Mixer bearbeiten. Die Klingen zerstören nämlich die Stärkemoleküle. Die Folge: Stärke tritt aus und vermischt sich mit der Flüssigkeit der gekochten Kartoffeln. Das Resultat: Ein klebriger, schleimiger Brei.
Tipp’s für’s machen:
Wer mehr Zeit zur Verfügung hat, kann die Schupfnudeln, anstatt im Salzwasser zu kochen, auch im Backofen garen. So wird mehr Feuchtigkeit aus der Kartoffel gezogen.
Die Zubereitung sollte flott und ohne zu viel Druck auf den Teig voran gehen. Wenn der Teig zu lange steht, zieht er Luftfeuchtigkeit aus dem Raum.
Die fertig geformten Nudeln immer auf eine bemehlte Unterlage setzen, ansonsten kleben sie fest!
Tipps für’s einfrieren:
Glutenfreie Schupfnudeln nach dem Formen (vor dem Kochen!) schön aufgereiht mit Abstand dazwischen auf einem Blech oder in einer Tupperware schock frosten. Nach ca. 1 Stunde kann man sie dann in einen Beutel füllen, ohne dass sie recht zusammen kleben.
Will man eingefrorene Schupfnudeln zum Kochen verwenden, dann am besten frisch aus dem Tiefkühler nehmen und in einer Pfanne mit Öl auf mittlerer Stufe anbraten. Kocht man sie noch halb gefroren im Wasser, kann es passieren, dass sie zu einem einzigen Klumpen zerfallen. Aber keine Bange, dass ist mir auch schon mal passiert. Einfach den Klumpen nehmen, das überschüssige Wasser auspressen und nochmal Schupfnudeln formen. Anschliessend in der Pfanne rundherum gut anbraten und weiterverwenden.
Tipps für’s kochen:
Schupfnudeln ins kochende Wasser geben, die Temperatur dann aber sofort runter drehen. Das Wasser muss nicht mehr blubbern und die Schupfnudeln brauchen nur mehr für 2-3 Minuten durchziehen im Wasser. Sobald sie an der Oberfläche schwimmen, sind sie fertig gekocht!
Bärlauch Saison – Kick off in den Frühling
Die Bärlauch Saison ist eine meiner liebsten Gemüsesaison des Jahres. Ich liebe das kräftige, frische und manchmal auch scharfe Knoblaucharoma in meinem Mund. Deswegen verarbeite ich soviel wie möglich von den frischen Blättern, in dem ich Blätter trockne, einfriere oder durch Pasten & Pestos länger haltbar mache. So kann man lange davon zerren und hat immer frischen Bärlauch auf Vorrat.
Bärlauch kann weit mehr als nur ein Pesto sein
Egal ob als frische, klein geschnittene Blätter im Salat, getrocknet im Salz, extrahiert im Öl, püriert in Suppe oder Saucen oder gebacken im Strudel – es gibt nichts, wo der knofelige Bärlauch nicht seine Verwendung findet. Es gibt auf Clean Cheating bereits viele Rezept Ideen, wie beispielsweise das cremige Bärlauch Risotto mit Kräuterseitling & Radicchio, die knusprigen Bärlauch Chips oder das indische Bärlauch Chutney.
Zeig mir alle Bärlauch Rezepte!
Da man Bärlauch nur im Wald oder manchmal auch auf Bauernmärkten findet, aber nicht wie sonst praktischerweise im Supermarkt, muss man ihn selbst sammeln. Wenn man das noch nie gemacht hat, nimmt man am Besten jemanden mit, der schon etwas Erfahrung hat oder man prägt sich folgende Tipps ein. Vor allem um die Gefahr der Verwechslung mit Maiglöckchen und Herbstzeitlose getrost ausschliessen zu können.
Im März, April besteht meist noch keine Gefahr der Verwechslung. Genaues schauen und bewusstes sammeln sollte man jedoch immer. Und wirklich nur pflücken, wenn man sich absolut sicher ist.
Diese typischen Merkmale können dir beim Sammeln helfen:
- Bärlauchblätter haben jeweils nur einen Stil, der aus dem Boden wächst
- Bei Herbstzeitlosen und Maiglöckchen sind es eher zwei oder drei Stiele, die einander umwickeln
- Bärlauchblätter sind auf der Unterseite matt
- Maiglöckchen glänzen auf der Unterseite
- Herbstzeitlose glänzen auf beiden Blattseiten
- Bärlauchblätter riechen beim Zerreiben nach Knoblauch
- Die Blätter von Maiglöckchen und Herbstzeitlose nicht
Bärlauch richtig ernten
- Pro Pflanze am besten nur 1-2 Blätter pflücken, damit die stehen bleibende Pflanze gut weiterwachsen kann.
- Nur so viel ernten, wie man auch wirklich benötigt. Frisch schmeckt der Bärlauch sowieso am Besten.
- In Naturschutzgebieten herrscht Pflückverbot.
Du willst mehr über Bärlauch erfahren? Dann schau bei diesem Artikel vorbei!
Die Schupfnudeln sind fertig und du hast noch keine Idee, welches Gericht du machen möchtest? Dann klick dich doch durch meine vielen verschiedenen Schupfnudeln Rezepte!
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