Bei der 100 Tage Zuckerfrei Challenge hab ich alle 10 Tage auf Instagram kleine Wochensummits geschrieben. Über meine Erfolge, Niederlagen, Gefühle, Wehwehchen und Erlebnisse mit der Zuckerfrei Challenge. Hier nochmal für euch zum Nachlesen.
22.01.2020 – Day 010 Wochensummits
Die erste Woche war geprägt von Müdigkeit, Kopfweh und trockenen Mund, trotz der vielen Liter Tee und Wasser. Aber das ist alles ganz normal beim Zucker Entzug. Dafür konnte ich richtig gut schlafen, bin ein bisschen mit dem Rad gefahren und sogar einmal gejoggt. Das erste Mal seit langem ohne Knie schmerzen. ?? Heißhunger hatte ich Dank der Gemüsesuppen, Omeletts und Nussmischungen nie. ?
Morgen starte ich mit Phase 2, wo jetzt auch Hülsenfrüchte, Obst und Milchprodukte zum Speiseplan gehören. Wobei ich letzteres auch probiere etwas zu reduzieren.
01.02.2020 – Day 020 Wochensummits
Die letzte Woche war nicht meine beste Woche. Aufgrund der Hülsenfrüchte und Bohnen konnte ich mich zwar neuen Geschmacksrichtungen und Essenkonsistenzen erfreuen, doch der Berufsalltag einer Selbstständigen hatte mich fest in Griff. Hatte eine Menge Stress sowie Abgabedruck, bzw durch die neu gewonnene Energie und Kreativität arbeite ich viel mehr als sonst, und bin dadurch über körperliche Grenzen gegangen, ohne dass es mir sonderlich bewusst war.
Ich sprudle nur so vor neuen Ideen und am liebsten würde ich alle sofort umsetzen und ausprobieren. Aber es ist auch sehr wichtig dem Körper Pausen zu gönnen, vor allem Bildschirmpausen. Ich hab es leider etwas übersehen und so kämpfe ich seit einigen Tagen mit Migräne, besonders die Augen schmerzen unausstehlich. Und so habe ich die Bildschirmaktivität auf ein Minimum reduziert, schlafe viel und gehe lieber abends eine Runde spazieren als im hellen Tageslicht. Fingers crossed, dass ich bald wieder normal und ohne Wasserschleier durch meine Augen kucken kann.
11.02.2020 – Day 030 Wochensummits
In den letzten 10 Tagen ging es ständig bergauf. Der Körper gewöhnt sich langsam daran, Energie aus den gesunden Fetten und dem eigenen Körper zu ziehen. Weswegen ich jetzt wieder kraftvoller und wacher bin und mehr Sport mache. Auch der Geschmacksinn hat sich deutlich verändert. Irgendwie schmeckt alles intensiver und voller. Letztens war mir sogar ein roher, ungeschälter Apfel zu süß. ?
21.02.2020 – Day 040 Wochensummits
Die letzten 10 Tage waren eigentlich sehr gut, es kommt schön langsam etwas Routine in meinen neuen Kochalltag. Es bedarf aber trotzdem weiterhin noch etwas Planung und Zeit, der Kopf muss das neue Wissen erst so speichern, dass es schnell wieder aufrufbar ist.
Immer wieder werde ich gefragt ob die neue Essform denn leistbar ist – ich würde lügen, wenn ich sagen würde es wäre günstig. Da ich es aber aus einem gesundheitlichen Aspekt mache, ist mir dieser Mehraufwand wert. Und ich muss auch immer wieder betonen, dass ich mit dieser Ernährung länger satt bleibe, weniger Heißhunger Attacken sowie keine Zwischenmahlzeiten mehr brauche und generell kleinere Mengen esse, da die Nahrungsmittel so hochwertig sind und irgendwie besser und länger satt machen. Wenn ich daran denke, wie oft ich mir früher zwischendurch Brötchen, Pommes, süßes Gebäck, Eistees oder Chips gegönnt habe, spare ich am Ende sogar mit der neuen Ernährungsweise.
Was ich auch rausgefunden habe ist, dass sich der Preisvergleich sehr lohnt und das Biomarkt nicht gleich Biomarkt ist. Ich möchte hier im Text keine Werbung machen aber ich möchte euch trotzdem ein paar Tipps aufzählen, die meine Einkäufe leichter machen.
Bio Märkte wie Denns oder BioCompany sind toll wenn man ausgefallenere Nahrungsmittel oder eine größere Auswahl an verschiedene Sorten von Mehlen, Gewürzen, Tees oder Ersatzprodukten sucht. Ich liebe beim Denns die Extra Abteilung von Sonnentor, die Mehle von Bauckhof und die Produkte von Rapunzel.
Doch auch Kaufland, Edeka und Rewe haben oft eine ausgesprochene gute vegane, glutenfreie Ecke. Bei Kaufland hole ich mir zum Beispiel die Mehle von Borchers und die Fertigmischungen von Lizza. Edeka hat wiederum eine riesengroße Auswahl von Alnatura Produkten, die wie ich finde sehr preiswert und trotzdem hochwertig sind. Teilweise sind manche Produkte sogar im Supermarkt günstiger als im Biomarkt – leider. So lässt es sich nicht verhindern dass man mehr Geschäfte besuchen muss.
Auch ein Sprung in den DM kann sich lohnen. Die DM Bio Marke wird immer vielfältiger und anspruchsvoller. Und ist meist auch günstiger als der Biomarkt. Wie ihr seht benötigt eine Ernährungsumstellung viel Kraft, Zeit und Ausdauer aber irgendwann wird das gelernte zur Routine und man will gar nicht mehr zur alten Ernährung zurück.
02.03.2020 – Day 050 Wochensummits
Yeah, Halbzeit!
Kaum zu glauben, die Hälfte des Detox ist erreicht! Kommt mir noch gar nicht so lange vor und ich hatte immer noch keine richtigen Heisshungerattacken. Nur der Appetit ist gerade etwas mehr, das könnte allerdings auch am PMS liegen 😛
Die letzten 50 Tage hab ich ja nicht nur auf Gluten, Zucker und Alkohol verzichtet, sondern auch weitgehend auf Kohlenhydrate. So hab ich einen weiten Bogen um Kartoffeln, Reis, Mais, Erbsen und Bananen gemacht. Dies will ich jetzt ein bisschen lockern und zumindest ab und an gedämpfte Kartoffeln, Reisgerichte und Bananen essen, da es ja im Grunde „gesunde“ Kohlenhydrate sind, nur eben mit mehr natürlichem Zuckeranteil.
Diese Erweiterung im Speiseplan ist besonders angenehm, wenn man unterwegs ist und schnell Energie braucht, dann ist die Banane unabkömmlich. Oder auch wenn man sich abends mit Freunden trifft und mehr als nur 1-2 Optionen auf der Speisekarte auswählen kann. Erscheint einem dann wie Luxus, obwohl es manchmal auch sehr erleichternd ist, nicht soviel zur Auswahl zu haben.
12.03.2020 – Day 060 Wochensummits
Einer der Gründe warum ich dieses Jahr einen extra langen Detox mache, war ein Artikel über die Änderung von Gewohnheiten. In diesem stand geschrieben, dass es durchschnittlich 66 Tage dauert um alte Routinen zu durchbrechen. Das wollen britische Forscher in einer Studie rausgefunden haben. Auch in meinem Physiotherapie Studium lernten wir über die Neuroplastizität, die Fähigkeit des Gehirns sich selbst zu ändern. Hier braucht es auch sehr, sehr viele aktive Wiederholungen, um neue Synapsen zu bilden. Klingt ja alles ziemlich positiv, obwohl 66 Tage anfangs auch ziemlich lange klingen muss ich zugeben.
Warum hab ich dann 100 Tage ausgewählt? Weil die 66 nur eine Durchschnittszahl ist und ich auf Nummer sicher gehen wollte, dass sich langfristig meine Ernährung ändert.
Das Ziel von den 66 Tagen ist, dass man den neuen Gewohnheiten, egal ob Sport, Ernährung oder Selbstoptimierung, nachgeht, ohne groß darüber nachzudenken und einen gewissen Automatismus entwickelt.
22.03.2020 – Day 070 Wochensummits
Die letzte Woche war, wie wahrscheinlich für jeden, beunruhigend, aufwühlend und verängstigend. Der Corona Virus löst bei vielen Panik aus und so kommt es, dass überall Nudeln und Klopapier ausverkauft ist. Der normale Alltag wird still gelegt und auf einmal wird die eigene Wohnung zum Büro, falls es jobtechnisch möglich ist. Als Selbstständige habe ich mein Büro schon seit Jahren in meiner Wohnung, also ist dies nichts Neues für mich. Aber dass plötzlich alle Jobs gecancelt werden und meine Einnahmen gleich Null sind, lässt auch mir den Atem stocken.
Negativ denken bringt jetzt aber niemanden etwas und so probier ich das Beste aus dieser Ausnahmesituation zu machen. Nun hab ich endlich Zeit die Website für #100daysofsugardetox zu machen, mir neue Rezepte zu überlegen und zu produzieren und auch frische Ideen für neue Formate schwirren mir durch den Kopf.
Ihr könnt euch also schon auf viel neuen Content freuen! Und bis dahin #bleibtgesund, #stayathome and #flattenthecurve.
01.04.2020 – Day 080 Wochensummits
Und schon wieder 10 Tage um. Wie vertreibt ihr euch die Tage in der Quarantäne so? Habt ihr schon in einen neuen Alltagsrhythmus gefunden? Ich mach mir jeden Morgen bei einem Tässchen Tee eine Checkliste, mit Dingen die ich erledigen muss und Dinge die ich gerne erledigen will. Die arbeite ich dann Punkt für Punkt nach Priorität ab. So verlier ich nicht den Überblick und bleibe strukturiert. Und nein, ich schaffe natürlich nicht jeden Tag alle Punkte auf der Liste, ich schreib immer viel zu viel auf. ? und manchmal weiß ich einfach morgens schon, dass der Tag nicht produktiv wird, dann geb ich mir einfach selbst frei, lasse die Seele baumeln, geh spazieren, bestelle Sushi und binge auch schon mal ne Serie durch.
11.04.2020 – Day 090 Wochensummits
Die letzten Wochen hab ich mich ein bisschen mit Low Carb Backen beschäftigt. Es ist eine ziemliche Herausforderung aber schaffbar und wenn man so lange keinen Zucker gegessen hat wie ich, reicht der normale Fruchtzuckergehalt des Obstes schon für die geschmackliche Süße. Aber es wird immer auch ein bisschen gesund schmecken wie mein Freund mit einem liebevollen Zwickern zu sagen pflegt.
Weiters denke ich über eine Verlängerung des Projektes nach. Das kreieren neuer Rezepte und das viele leckere Essen macht so viel Spaß. Was meint ihr, wollt ihr noch mehr sehen?
21.04.2020 – Day 100 Wochensummits
Kaum zu glauben, aber heute ist der 100. Tag! Juchu! Zum Ende hin ging es auf einmal ganz schnell und sehr routiniert. Die Ernährung ist für mich schon so normal geworden, dass ich spontan auf gar nichts verbotenes Lust habe. So Spass hat mir dieser Detox gemacht! Dies bedeutet unter anderem auch: Ich mache weiter! Aber mit etwas lockeren Regeln. Also ab und zu mal ein Glaserl Sommer G’Spritzer oder auch mal ein Stück Kuchen bei Mama werd ich mir schon gönnen nach dieser langen Zeit. Die „verbotenen“ Lebensmittel wie Weizenmehl, Zucker, Fertigprodukte ect werd ich aber nach wie vor nicht einkaufen, verwenden oder essen, aber vielleicht mal ab und an ein Auge zudrücken im Restaurant.
Zahlen waren hier ja noch nie Thema, aber wen es interessiert, ich habe 7 Kilo und 26 cm Gesamtkörperumfang verloren. Vor allem der Sport hat all den gespeicherten Zucker in mir erfolgreich in Muskeln umgewandelt und mich in Form gerückt, im Bauch ist keine überschüssige Luft mehr. Ich fühl mich pudelwohl, schlaf tief und fest und brauche viel weniger Zeit um erholt und konzentriert zu sein. Ich kann es jeden mit körperlichen Beschwerden nur ans Herz legen, als Erstes die Ernährung zu ändern, bevor man irgendwelche Pillen wegen irgendwelchen Wehwehchen schluckt. Vor dem Detox habe ich mir ja ein grosses Blutbild anfertigen lassen, um auch hier Unterschiede und Fortschritte zu entdecken. Aufgrund der jetzigen Situation warte ich aber noch ein wenig mit der erneuten Blutabnahme und mache sie zu einem späteren Zeitpunkt.
Ich hoffe, ich konnte euch die letzten 100 Tage etwas inspirieren, motivieren und ermutigen mal neue Rezepte auszuprobieren und alte Gewohnheiten abzulegen. Das Kochen ist wie eine Meditation für mich und all die neuen Rezepte, Gerüche und Gewürze machen mir sehr viel Spaß. Besonders in dieser momentan sehr schrägen Zeit, hat mich das recherchieren, fotografieren und kochen sehr von den Nachrichten abgelenkt und mich richtig glücklich gemacht. Probiert es aus! Und Rezepte sind zwar zum Nachmachen da, aber man darf natürlich jederzeit an der Zutatenliste herum schrauben. Feel free!
Habt ihr Fragen zu meinen Erfahrungen? Dann schreibt mir doch einfach auf Facebook, Instagram oder per Mail an hello@cleancheating.at