USA
In vielen Köpfen wird die amerikanische Küche meist mit Fast Food assoziiert. Was zum Teil sicher an den amerikanischen Erfindungen wie des Drive Ins und dem Microwave-Dinner liegt. Aber auf den zweiten Blick, hat Amerika sehr viel mehr kulinarisches zu bieten als nur schnelles Junk Food.
Küche der USA – so verschieden wie seine Bewohner
Für das zirka 9,6 Millionen km² große Land gibt es tatsächlich nicht so viele Regionalküchen wie zum Beispiel in Frankreich oder Italien. Aber es gibt sie! Die verschiedenen amerikanischen Regionalküchen entstanden vor allem durch die Einflüsse ihrer Einwanderer sowie auch durch die geographisch-klimatischen Gegebenheiten im Land.
Die nordamerikanische Küche wird grob unterteilt in:
Südstaatenküche
Cajun-Food
Soul-Food
Tex-Mex-Küche
California Cuisine
Küche Neuenglands
Südstaatenküche
Die Südstaatenküche ist ein weitläufiger Begriff, der allgemein die die Küche der US-amerikanischen Südstaaten bezeichnet. Dazu gehören: Virginia, North Carolina, South Carolina, Tennessee, Kentucky, Alabama, Mississippi, Georgia und Arkansas. Ebenfalls dazu gezählt werden die Küchen Louisianas, die Cajun-Küche und die Kreolische Küche.
Weltweit ist die Südstaatenküche durch die Fast-Food-Industrie bekannt geworden. Sowohl KFC und andere Fried-Chicken-Anbieter als auch Softdrink-Produzenten wie Pepsi und Coca-Cola entstammen aus der Region. Beliebte Zutaten der Südstaaten Küche sind Reis, Mais und Geflügel. Beliebte Gerichte alles was frittiert ist, gehaltvolle Suppen und Eintöpfe.
Cajun-Küche – scharf & pikant
Die Cajun-Küche wurde von französischstämmigen Siedlern im US-Bundesstaat Louisiana, den Cajuns entwickelt. Sie wurde aber auch durch spanische, italienische, afrikanische und deutsche Einwanderer beeinflusst. So ist beispielsweise das Gericht Gumbo ein Weiterentwicklung der französischen Bouillabaisse und Jambalaya hat eine starke Ähnlichkeit mit der spanischen Paella. Die Cajun-Küche ist eine eher einfache und rustikale Küche aus lokal verfügbaren Zutaten. Sie ist eng mit der kreolischen Küche Louisianas verwandt, ein etwas gehobenerer Kochstil aus New Orleans.
Cajun-Food ist oft sehr pikant und scharf, die Tabasco Sauce wurde zum Beispiel hier erfunden, aber auch andere Chilisaucen sowie Cayennepfeffer kommen häufig zum Einsatz. Weitere typische Gewürze sind: Petersilie, Thymian, Knoblauch, Lorbeer, Schalotten und Filé-Pulver (gemahlene Blätter des Sassafrasbaums). Da die Cajun-Küche aus dem Mississippi-Delta stammt, sind Flusskrebse, Wels, Umberfische, Garnelen, Austern, aber auch Froschschenkel und Alligatoren beliebte Zutaten, ebenso wie alle Arten von Geflügel sowie Schweinefleisch.
Spareribs, Chicken Wings oder Hushpuppys – Willkommen im Soul Food
Soul Food ist die Bezeichnung der traditionellen Küche der Afroamerikaner in den USA mit Schwerpunkt in den Südstaaten. Bekannte und beliebte Gerichte sind hier zum Beispiel Spareribs, Chicken Wings oder Hushpuppys. Es ist ein Mix aus afrikanische Zutaten wie Okra und Erdnüsse und indigenen wie Mais, Erbsen, Bohnen, Catfish, Garnelen und Truthahn. Der Kochstil ist aber amerikanisch, nicht wie vielleicht gedacht, afrikanisch. Typische Gewürze sind Cayennepfeffer, Muskatnuss, Piment, Zimt, Gewürznelken, Sesam, Safran, Thymian und Essig. Soul Food enthält viel Fett und Zucker, um die früher oft eher minderwertigen Lebensmittel geschmacklich zu verbessern. Fleisch wird überwiegend geschmort, frittiert und gebraten, das Gemüse oft mit Schweineschmalz gedünstet.
Tex-Mex Küche: Essen mit Geschichte
Texas sowie der nördliche Teil Mexikos sind der Ursprung der bekannten Tex-Mex-Küche. Sie wurde stark durch die spanische Küche beeinflußt, sowie auch von Einwanderern der Kanaren in Mexiko. So werden hier Elemente der mexikanischen sowie der amerikanischen Küche kombiniert und zu neuen eigenen Kreationen gemacht. Gewürze wie Kreuzkümmel, Koriander und Chilis, sowie der Einsatz von Fleisch und Bohnen sind typisch für die Tex-Mex Küche. Bekannte Gerichte sind: alles mit Tortillas (Enchiladas, Burritos, Fajitas, Quesadillas), Tacos und Chili con Carne.
California Cuisine
Eine der jüngsten Küchen in Amerika ist die California Cuisine. Hier mischen sich asiatische und mediterrane Einflüsse und es wird vor allem Wert auf frische, saisonale, regionale Zutaten gelegt. Besonders gerne verwendet werden Fisch, Meeresfrüchte und Gemüse, sowie frische Früchte und Kräuter. Die bekannteste Vertreterin der California Cuisine ist Alice Waters, die in den 1970er Jahren das kalifornische Restaurant Chez Panisse in Berkeley gegründet hat.
Küche Neuenglands
Die sechs Neuengland-Staaten – Massachusetts, Connecticut, Rhode Island, Maine, New Hampshire und Vermont – vereint ihr gemeinsamer Kochstil. Geprägt von den ersten puritanischen Siedler aus England, verfeinert durch spätere Einwanderungswellen, von Portugiesen, Polen, Italienern und anderen Nationalitäten.
Die Küche Neuenglands ist herzhaft, deftig und gehaltvoll, typische Gerichte sind Lobster Roll (Weizenbrötchen mit Hummerstücken), Clam Chowder (Eintopf aus Muscheln , Schweinefleisch, Kartoffeln, Milch und Sahne), Clambake (in der Erde gebackener Meeresfrüchtetopf), New England Boiled Dinner (Schmortopf aus Rindfleisch, Kartoffeln und Gemüse, mit Senf oder Meerrettich serviert), Boston Baked Beans und Boston Cream Pie. Weiters gibt es rund 130 kleinere, lokale Brauereien und Brauereigaststätten, die zusammen mehr als 2.000 verschiedene Biere brauen.