Italy
Die italienische Küche trumpft vor allem mit ihren regionalen Küchen auf. Von der nördlichsten Region Südtirol bis zur Südspitze Sizilien durchquert man unterschiedlichste Klima- und Geozonen sowie verschiedene italienische Kulturen. So kommt es, dass die einzelnen Regionen jeder ihre eigenen kulinarischen Spezialitäten & Finessen haben.
Italy – mehr als nur das Land der Pasta & Pizza
Die italienische Küche wird grob in folgende Regionen/Küchen eingeteilt:
In Friaul (Friaulische Küche) liebt man die einfache Küche. Sie wird vor allem von der österreichischen, kroatischen, ungarischen sowie slowenischen Küche beeinflußt. Hier spielt Polenta und Schweinefleisch eine extrem wichtige Rolle. Die Pancetta, Bauchspeck, welcher zwölf Stunden geräuchert und sieben Monate gereift ist, ist eine weit verbreitete Spezialität.
Im Vergleich zu den anderen Regionalküchen, hat die Südtiroler Küche relativ wenig mit Italien gemeinsam. Die österreichische Nähe und gemeinsame Geschichte mit Tirol findet man auch auf dem Teller wieder. Bekannte Speisen sind zB die Schlutzkrapfen, Vinschgauer, Schüttelbrot und die Gerstensuppe.
Ligurien ist umrandet von Wasser (Mittelmeer) und Gebirgszügen (Alpen und Apenninen). Pesto alla genovese sowie die Meeresküche sind typisch für die ligurische Küche. Und obwohl die Toskana gleich daneben liegt und sogar mehr Meeresanteil besitzt, ist die Toskanische Küche trotzdem anders. Hier wird viel mit Bohnen (Topi affogati) und Edelkastanien gekocht. Auch die Olivenölproduktion sowie der Weinanbau sind weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Ein Teigfladen, belegt in den Nationalfarben Italiens: Basilikum, Mozzarella und Tomaten
Kampanien ist für ihre historischen römischen Ruinen und die spektakuläre Amalfiküste bekannt. Die Hauptstadt Neapel liegt am tiefblauen Wasser des Golfs von Neapel und ist reich an Fisch & Meeresfrüchten. Aber auch Mozzarella und Tomaten sind neben den typischen neapolitanische Pizzen Hauptdarsteller auf der kampanischen Speisekarte.
Ob in Neapel wirklich die erste Pizza gebacken wurde, darüber wird noch immer gestritten. Fakt ist, Raffaele Esposito von der Pizzeria Brandi hat 11. Juni 1889 für König Umberto I. und seine Frau Margaritha eine Pizza gebacken. Belegt in den Nationalfarben Italiens: Basilikum (grün), Mozzarella (weiß) und Tomaten (rot).
Zum Schluss die zwei autonomen Regionen Sizilien und Sardinien und deren Regionalküchen. Sardinien ist – nach Sizilien – die zweitgrößte Insel im Mittelmeer, und bekannt für ihren Pecorino, Porcheddu, gegrilltes Spanferkel und der sardische Hirtenimbiss, Pani Frattau.
Sizilianische Küche: Pasta, pesce e pasticceria
In Sizilien wird ebenso wie in Sardienien Pasta, pesce e pasticceria, (Nudeln, Fisch und Süßspeisen) groß geschrieben. Jedoch merkt man hier besonders den Einfluss von fremden Kulturen. Die Griechen brachten anno dazumal Oliven, salzigen Ricotta, Honig und Wein auf die Insel. Die Römer bauten Hartweizen an und stellten Speiseeis. Sie süßten das Eis des Ätna mit Honig und färbten es mit Fruchtsaft ein. Die Araber führten Reis, Zitrusfrüchte, neuartige Gewürze, Zucker, Mandeln und Marzipan ein. Die Spanier brachten Tomaten, Auberginen, Paprika und das Wissen für Schokolade mit. Als südlichster Abschluss Italiens ist Afrika (Tunesien) näher als Europa. Das zeigt sich vor allem in der Gegend zwischen San Vito lo Capo und Trapani. Hier wird viel mit Couscous gekocht. Die Zubereitung der Arancini, kleine Reisbällchen, wurde durch die Araber initiert. Sowie die Herstellung traditioneller Süßspeisen wie der Cassata oder der Frutta martorana.